Es geht doch nichts über Nachbarschaftshilfe. Meine Gartennachbarin Frau B. hält meine Leiter, die unter meinem Pflaumenbaum steht, mit beiden Händen fest umklammert. Vom Mann meiner Nachbarin, Hans-Georg B., sind nur die karierten Socken in den ausgelatschten Sandalen, die Stachelbeerwaden und die Ränder der Hosenbeine von ehemals olivgrünen Cargoshorts zu sehen.
Ich habe Unterstützung bei der Pflaumenernte. Eben reicht Hans-Georg B. einen vollen Korb nach unten und stößt dabei gegen mein Vogelfutterhaus, das sich daraufhin aus seiner angestammten Astgabel löst und zu Boden kracht. Das Vogelfutter liegt in einem Meter Umkreis verstreut. „Hoppla!“, hören wir Hans-Georgs Stimme, “Was ist passiert da unten?“
„Du willst mich wohl erschlagen?“, rohrspatzt meine Gartennachbarin die Leiter hinauf.
„Jetzt hast du Karos Futterhäuschen kaputtgemacht. Das musst du aber gleich wieder reparieren!“
Zu mir gewendet fährt sie in versöhnlichem Tonfall fort: „Der Hans-Georg füttert ja jetzt auch das ganze Jahr über.“
Immer mehr Gartenfreunde füllen in den Sommermonaten Vogelfutter nach. Der Erfolg gibt ihnen Recht. In unserer Gartenanlage sind neben den allgegenwärtigen Meisen, Spatzen, Rotschwänzchen und Amseln auch Grünfinken, Rotkehlchen, Gimpel, Stieglitze, Drosseln und Buchfinken regelmäßig zu sehen.
Mein Gartennachbar steigt ächzend von der Leiter und bückt sich nach den Resten meiner Vogelfutterstelle. Unbeholfen dreht er die einzelnen Bretter hin und her. Dabei murmelt er: „Das kriegen wir schon irgendwie wieder hin.“
Wir lassen uns im Schatten meines Vordachs nieder. Hans-Georg hat zuvor seinen Werkzeugkasten geholt und beginnt mit der Restaurierung.
Auf meinem Kompost landet eine Elster. „Na?“, begrüßt meine Gartennachbarin den Rabenvogel, „Da guckste, was?“ Die Elster hält ihren Kopf schräg, als würde sie Frau B. verstehen.
Unterdessen zieht das verstreute Vogelfutter weitere Gäste an. Die Spatzen zanken laut tschilpend um die besten Bissen. Plötzlich segelt ein Schatten heran. Mit einem sanften Plop landet ein größerer Vogel auf meinem Vordach. Nach ein paar klackenden Trippelschritten, die sich anhören wie die ersten großen Regentropfen eines aufziehenden Gewitters, schiebt eine Ringeltaube ihren Kopf neugierig über die Dachkante. Wenig später flattert auch sie hinab zum Fuße des Pflaumenbaumes.
„Kochen wir dann gemeinsam Pflaumenmus?“, fragt meine Gartennachbarin.
„Später gerne, jetzt habe ich erst mal Hunger, ich brate uns schnell was.“
Ich mische eine fein gehackte Knoblauchzehe, je einen Teelöffel frisch geriebenen Ingwer und Zucker mit je einem Esslöffel Wasser und Tamari-Sojasoße. In der Pfanne erhitze ich einen Esslöffel Rapsöl und brate zwei geviertelte Salatköpfe mit Peffer und Salz zirka acht Minuten unter häufigem Wenden an. Dann gebe ich vier große, geviertelte Pflaumen und 40 g Sonnenblumenkerne hinein, rühre weitere vier Minuten. Zum Schluss gieße ich die Sojasoßenmischung darüber und rühre weiter zwei bis drei Minuten. Dazu reiche ich Fladenbrot.
Warmer Salat, hört sich gut an!
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Ja, schmeckt auch.
😉😊
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Herrlich zu lesen😀 und gebratenen Kopfsalat kannte ich bisher noch gar nicht… Stelle ihn mir aber lecker vor.
Liebs Grüßle von Hanne
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Ja das ist sehr lecker, die Kombination Kopfsalat & Pflaumen ist auch kalt eine gute Kombination.
Liebe Grüße aus dem Garten 🙂
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Ich liebe Deine Geschichtenrezepte…..
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Freut mich, vielleicht wird demnächst ein Büchlein draus. 🙂
Beste Grüße aus dem Garten 😀
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Oh, das werde ich mir unbedingt zulegen.
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Liebe Karo-Tina,
Ein Buch würde mich sehr freuen. Bitte unbedingt um Information, sobald es da ist. Deine humorvollen Rezept-Geschichten und noch dazu vegan und immer mit ausgefallenen, interessanten Kochideen. Das hätte ich wirklich sehr gerne! 😃
Ganz liebe Grüße
„Benita“
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Hach, Du glaubst gar nicht, wie gut mir dieser Zuspruch tut. Im Augenblick hab ich leider keine Zeit, um mich um den organisatorischen Kram zu kümmern, aber ich hoffe im Winter wird das besser.
Schwerbeschäftigte Grüße aus dem Garten.
😊🤗🌻
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Wie schön, beides, dass meine Zeilen gut tun und dass sich im Winter vielleicht Zeit findet. ☺️ ….. inzwischen finde ich ja Rezepte und Geschichten hier.
Herzlich
„Benita“
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Boah…jetzt braucht mein Magen was zu futtern…er knurrt böse.
Tolles Rezept, gut verpackt 😁
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Danke & guten Appetit. 🙂
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Das hört sich wirklich gut an! Ich muß ja sagen, daß ich zwar nicht vegan esse, aber bei deinen tollen Rezepten kann ich mir vorstellen, was es alles für leckere Köstlichkeiten geben muß. Ich glaube mich zu erinnern, daß du das nicht erst seit gestern machst? Deine Anleitungen hören sich immer sehr ausgewogen und ausgefeilt an. Bereit zum Nachmachen 🙂 Nimmst du einen bestimmten Salat oder kann man das mit allen Kopfsalatsorten machen? Angeregte Grüße vom Balkon
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Freut mich, wenn nicht „nur“ gelesen wird, sondern auch nachgemacht. Ich nahm den Salat auf dem Foto, den ich als Romana-Jungpflanze kaufte, der sich aber dann doch recht rund entwickelte.
Sortenrätselnde Grüße aus dem Garten
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Ich habs noch nicht ausprobiert, klingt aber wirklich gut, weil wir hier schon mal gerätselt hatten, ob man Salat überhaupt in irgendeiner Form garen kann. Ich war mir jetzt nur unsicher, ob das mit allen Sorten geht. Ebenso rätselnde Grüße vom Balkon 🙂
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Ich denke die festen Sorten (zumindest deren Herzen) gehen alle, die Pflücksalate oder die „offenen blättrigen“ Sorten eher nicht so. Kommt wahrscheinlich wirklich jeweils auf eine Probe an.
Experimentierfreudige Grüße aus dem Garten 🙂
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Wenns Matsch wird, melde ich mich 😉 Okay, dann muß ich mal nach was festerem Ausschau halten. Blättrige Grüße vom Balkon
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👍
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wow, wow, wow. Das klingt hinreißend! Und, so was wie unnötiges Kneipenwissen: aber warmen Kopfsalat kannten auch schon die Römer.
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War mir ein Vergnügen nach längerer Zeit hier mal wieder vorbeizuschauen. Ich wünsche einen angenehmen Start in die neue Woche! Und wieder ein tolles Rezept in Erzählform gefunden. Danke 🙂
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😃🌻
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