Die leibhaftige Rückkehr

Liebe LeserInnen,

wenn Sie nicht zum ersten Mal hier zu Gast sind, dann kennen Sie ja meinen Nachbarn vom Planeten Dings schon.

Gut, kennen ist jetzt vielleicht zuviel gesagt, beziehungsweise geschrieben. Sie wissen das, was ich bisher schrieb.

Für alle Neulinge sei noch einmal daran erinnert, dass mein Nachbar vom Planeten Dings mich zum gemeinsamen Bloggen gedrängt hat. Aus diesem etwas einseitigen Abkommen entstand eine, nicht minder einseitige, lockere Folge von Beiträgen auf dem Mitmachblog.

Nachdem mein feiner Herr Nachbar vom Planeten Dings durch Mitmachbloggerin Liane Schiwy  in Mainz enttarnt worden war, verlor sich seine Spur zwischen Karnevalshochburgen.

Meine Nachbarin Frau Anderlecht teilte mir zwar inzwischen mit, dass er zurückgekehrt sei, doch ich sah ihn noch nicht wieder.

Deshalb möchte ich ihn der geneigten Leserschaft etwas genauer beschreiben, denn es gab da schon diverse Mutmaßungen, auch und vor allem was seine Absichten mich betreffend angeht.

Zunächst muss ich allerdings gestehen, dass ich schon versucht habe, ihn nach Düsseldorf abzuschieben. Und zwar mit folgendem Kommentar beim allseits beliebten Irrelevanzlieferanten Sebastian Flotho, der vor wenigen Tagen neue Nachbarn suchte.

Ich schrieb:

Wie ich hörte, sucht mein Nachbar vom Planeten Dings eine neue Bleibe. Seit seines diesjährigen Ausflugs zu diversen Karnevalfeierlichkeiten schwärmt er für Hochburgen. Wenn sich also ein Herr namens Rigil Kentaurus bei Dir meldet, leg bitte ein gutes Wort für ihn ein. Oder zwei. Mitunter nennt er sich auch Herr Rigilkent, Herr Toliman oder Herr Bungula.

Galaktische Grüße aus dem Garten

Leider ist daraus nichts geworden.

So lungert hinter der Tür mit der Aufschrift „Rigil Kentaurus bitte lange klingeln“ noch immer das zweigestaltige Wesen, das sich in mein Dasein gedrängt hat.

Ja, Sie haben richtig gelesen. Hinter dem Namen Rigil Kentaurus verbirgt sich zum einen ein hagerer, zirka 1,95 m großer Mann mit hängenden Schultern und zum anderen eine 1,65 m große, zierliche Frau mit einer aufdringlichen, unnatürlichen Art zu lachen.

Mitunter tritt er in beiden Erscheinungsformen gleichzeitig auf und müsste deshalb treffender Weise das Pärchen vom Planeten Dings genannt werden.

Wenn Sie mich fragen, war er mir als zierliche Frau zunächst sogar lieber. Vielleicht, weil er mir gegenüber so seltener auftrat.

Ich hatte das Unglück häufiger mit der langen, hageren, männlichen Dareichungsform zu tun zu haben.

Er versprach mir, mein Bloggerstroh zu Gold zu spinnen.

Ich lehnte dankend ab.

Er gab mir ungefragt Tipps, wie ich mich am besten in der Bloggerwelt zurechtfinden könne.

Ich verzichtete.

Aber Moment, es läutet an der Tür.

Draußen steht mein Nachbar vom Planeten Ding in lang und hager.

„Ich bin wieder da.“

„Sehe ich.“

„Was macht die Bloggerei?“

„Bin gerade dabei!“

„Ich will nur für unsere weitere Zusammenarbeit einen verstärkten Gesprächs- und Klärungsbedarf anmelden. Ich habe Zweifel, ob wir einen Konsens darüber haben oder erzielen können, was wir überhaupt mit der Bloggerei bezwecken wollen. Außerdem können wir nur gut und konstruktiv zusammenarbeiten, wenn das zwischenmenschliche Klima stimmt. Auch diese Voraussetzung ist nach meinem Eindruck derzeit nicht gegeben.“

„Bitte was? Bisher ging doch alles nach deiner Nase. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was du von mir willst.“

Nach kurzer Überlegung, werfe ich ihm meine Tür vor der Nase zu.

Verstärkter Gesprächs- und Klärungsbedarf, der hat sie doch nicht alle. Ich reiß mir hier ein Bein aus und der leidet am, von ihm selbst geschaffenen, zwischenmenschlichen Klima.

Und überhaupt, was heißt hier zwischenmenschlich?

Herr Rigilkent?

Herr Toliman?

Oder heißet er gar Herr Bungula?

Märchenhafte Grüße aus dem Garten

2 Gedanken zu “Die leibhaftige Rückkehr

Hinterlasse einen Kommentar