Erdbeerschnecken

Bei den Erdbeeren bevorzuge ich ja seit einiger Zeit die Sorte Mieze Nova. Die ist fast so aromatisch wie die Mieze Schindler, aber die Früchte matschen nicht so furchtbar schnell.  Vor allem können die Früchte der Mietze Nova auch mal ein paar Tage gesammelt werden. Wenn man, wie ich, nur wenige Pflanzen hat, aber trotzdem einen Kuchen mit der eigenen Ernte voll bekommen will, ist das ganz praktisch. Schon bei meinem ersten  Ernterundgang war mir unterm Erdbeerlaub eine zirka Zeigefingerlange Nacktschnecke aufgefallen. Da sie jedoch schön hell und dunkel gemasert war, ließ ich sie gewähren, denn ich glaubte einen nützlichen Tigerschnegel in meinem Beet zu haben. Am nächsten Tag fand ich diverse Schleim- und Fraßspuren an meinen Erdbeeren und sammelte einige Nacktschnecken ab. Der Tigerschnegel saß noch immer an derselben Stelle wie am Vortag.

“Du könntest ruhig auch mal ein paar Nacktschnecken jagen.“ Sagte ich zu ihm.

Einige Tage später, der Tigerschnegel saß noch immer an dem Platz, an dem ich ihn entdeckt hatte, beschloss ich ihn in ein anderes Jagdrevier umzusiedeln. Dabei bemerkte ich, dass ich es nur mit einem eigenwillig geformten Kieselstein zu tun hatte.

Zu Hause buk ich Erdbeerschnecken. Dazu erwärmte ich 50 g Margarine mit 220 ml Sojamilch ließ das Gemisch wieder etwas abkühlen. Dann mischte ich 500 g Weizenmehl mit  60 g Rohrohrzucker sowie einer Packung Trockenhefe und rührte das lauwarme Milch-Fett-Gemisch unter. Danach begann ich einen geschmeidigen Teig zu kneten. Diesen stellte ich für mindestens eine halbe Stunde an einem warmen Ort. In der Zwischenzeit putzte ich 200 g Erdbeeren und zuckerte sie mit vier Esslöffeln Rohrohrzucker.

Später rollte ich auf bemehlter Arbeitsfläche ein Hefeteigrechteck und bestrich es mit 25 g zerlassener Margarine. Dann verteilte ich die Erdbeeren gleichmäßig darauf und rollte den Teig von der langen Seite her auf. Die Rolle schnitt ich in zirka drei Zentimeter dicke Scheiben, setzte diese auf ein Backblech und stellte die Teiglinge abermals an einen warmen Ort. Weitere 30 Minuten später verteilte ich 50 g gehackte Reismilchschokolade und 25 g Margarineflocken über den Teigrollen und schob das Blech auf mittlerer Schiene in den auf 200 g vorgeheizten Ofen. Je nach Dicke der Scheiben dauert es zirka 15 bis 25 Minuten.

Zum Servieren stäubte ich Puderzucker darüber, kochte Kaffee, füllte diesen in die Thermoskanne, packte den Picknickkorb und trug alles zusammen mit meinen Erdbeerschnecken zurück in den Garten.

Beim Kaffeetrinken begann ich meiner Gartennachbarin Frau B. mein Erlebnis mit dem Tigerschnegel zu erzählen.

„Stellen Sie sich vor,“ sagte ich, „Tag für Tag saß der am selben Fleck.“

„Das kenn ich,“ unterbrach mich Frau B. wissend, „genau wie bei meinem Mann.“

8 Gedanken zu “Erdbeerschnecken

    1. Oje, da ist dieser Beitrag nun schon über ein Jahr alt und noch niemand hat diesen Fauxpas entdeckt. Vielen Dank für den Hinweis. Ich habe die beiden „t“ sogleich entfernt.
      Rechtschreibende Grüße aus dem Garten 🙂

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